fortiss Wissenschaftler im Fokus

fortiss Wissenschaftler im Fokus

Esra navigiert die Zukunft der Mobilität.

Hallo Esra. Kannst du uns einen Einblick in deine Forschung bei fortiss geben?

Als Wissenschaftlerin bei fortiss bin ich Teil des Machine Learning-Teams, wo ich hauptsächlich an Projekten im Zusammenhang mit dem Autonomen Fahren (AD) beteiligt bin. Meine Forschungsinteressen drehen sich um Maschinelles Lernen, visuelle Datenanalyse und sichere Künstliche Intelligenz (KI). Projekte, an denen ich beteiligt bin, sind KI-Absicherung und KI-Wissen. Diese Projekte befassen sich mit verschiedenen Aspekten des Einsatzes von KI im Bereich der AD. In KI-Absicherung ist es unser Ziel, die Sicherheit von KI-basierten Funktionen im AD überprüfbar zu machen. Um dies zu erreichen, habe ich an der Entwicklung einer exemplarischen Sicherheitsargumentation für eine komplexe KI-basierte Fußgängererkennungsfunktion mitgewirkt. Dabei wurden verschiedene Methoden und Maße verwendet, die auf unterschiedliche Aspekte eines tiefen Neuronalen Netzes abzielen, wie z.B. Robustheit und Plausibilität, als Nachweis für die Sicherheit der KI-Komponente. In KI-Wissen befasse ich mich mit dem planerischen Teil von AD und überwache die Konformität eines Reinforcement Learning (RL) Agenten mit Verkehrsregeln im Rahmen der Verhaltensplanung. Diese Projekte haben es mir ermöglicht, mein Wissen und meine Erfahrung im Bereich des Maschinellen Lernens und der KI zu vertiefen und gleichzeitig einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Bereichs AD zu leisten.


Was ist dein Forschungsschwerpunkt?

Mein Forschungsschwerpunkt liegt vor allem auf dem Einsatz von KI im Kontext des Autonomen Fahrens. Konkret habe ich an der Verbesserung der Wahrnehmungs- und Verhaltensplanungskomponenten von AD-Systemen gearbeitet. Die Wahrnehmungskomponente umfasst die Objekterkennung, wobei das Ziel darin besteht, Objekte in der Umgebung wie andere Fahrzeuge, Fußgänger und Hindernisse genau zu erkennen und zu klassifizieren. Um dies zu erreichen, habe ich verschiedene Algorithmen des maschinellen Lernens, wie z. B. tiefe neuronale Netze, erforscht und neue Methoden zur Verbesserung der Genauigkeit und Effizienz der Objekterkennung entwickelt. Darüber hinaus habe ich auch an der Verhaltensplanungskomponente von AD-Systemen gearbeitet. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung sicherer und effizienter Entscheidungsalgorithmen, die es dem autonomen Fahrzeug ermöglichen, in komplexen Verkehrsszenarien zu navigieren und dabei die Verkehrsregeln und -vorschriften einzuhalten. Um dies zu erreichen, habe ich an der Anwendung von RL-Techniken gearbeitet, um adaptive Entscheidungsalgorithmen zu entwickeln, die aus Erfahrungen lernen können. Insgesamt liegt mein Forschungsschwerpunkt auf der Entwicklung von KI-basierten Lösungen, die die Sicherheit, Effizienz und Zuverlässigkeit von autonomen Fahrsystemen verbessern können, und ich bin leidenschaftlich daran interessiert, weiterhin neue und innovative Wege zur Erreichung dieser Ziele zu finden.


Was ist dir in den letzten Monaten besonders gut gelungen?

In den letzten Monaten habe ich mich darauf konzentriert, zur Integration von zwei KI-basierten Komponenten zur Fußgängererkennung in eine Fahrzeugplattform beizutragen. Diese Komponenten sind aus dem Projekt KI-Absicherung hervorgegangen, an dem ich ebenfalls beteiligt war, und es war sehr befriedigend zu sehen, wie unser Forschungsprojekt in der realen Welt angewendet wurde. An diesem Integrationsprozess mitwirken zu können, war für mich eine großartige Gelegenheit, mein Wissen und meine Fähigkeiten im Bereich der KI und des Autonomen Fahrens in einem praktischen Umfeld anzuwenden. Ich glaube, dass meine Liebe zum Detail und meine Fähigkeit, mit dem Team zusammenzuarbeiten, eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Integration der Komponenten zur Fußgängererkennung in die Fahrzeugplattform gespielt haben. Ich bin gespannt, wie unsere Arbeit zu dem übergeordneten Ziel beitragen wird, Autonome Fahrzeuge sicherer und zuverlässiger zu machen.


Wie lange programmierst du schon und was findest du daran spannend?

Ich begann mit dem Programmieren während meines Bachelor-Studiums im Fachbereich Technische Informatik. Von Anfang an war ich fasziniert von der Idee, ein reales Problem zu analysieren und dann auf der Grundlage dieser Analyse eine Lösung zu entwerfen und zu implementieren. Das Programmieren ermöglicht es mir, etwas von Grund auf neu zu erschaffen, und es ist eine große Befriedigung zu sehen, wie ein Programm oder ein Projekt zustande kommt, nachdem ich viel Zeit und Mühe investiert habe. Das Spannendste am Programmieren sind für mich die unendlichen Möglichkeiten, die es für Problemlösungen und Innovationen bietet. Mit den richtigen Fähigkeiten und Werkzeugen kann man fast alles schaffen, was man sich vorstellen kann. Das Programmieren ermöglicht es mir auch, mit anderen an komplexen Projekten zusammenzuarbeiten, von meinen Kolleg*innen und Mentor*innen zu lernen und mich über die neuesten Technologien und Techniken auf diesem Gebiet auf dem Laufenden zu halten.

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"Der Ruf des Instituts als führendes Forschungszentrum auf dem Gebiet der angewandten Softwaretechnologie hat mich beeindruckt. Außerdem deckten sich die Forschungsschwerpunkte von fortiss gut mit meinen Interessen in den Bereichen KI und autonomer Systeme."

fortiss Wissenschaftlerin Esra Acar Celik

Wie hast du von fortiss erfahren?

Nach Abschluss meiner Promotion am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Technischen Universität Berlin zog ich nach München und begann als leitende Softwareentwicklerin zu arbeiten. Obwohl mir meine Arbeit Spaß machte, vermisste ich den Forschungsaspekt meiner früheren Tätigkeit. Also begann ich nach Möglichkeiten zu suchen, in die Forschung zurückzukehren. Bei dieser Suche stieß ich auf eine Stellenausschreibung von fortiss, die sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Der Ruf des Instituts als führendes Forschungszentrum auf dem Gebiet der angewandten Softwaretechnologie hat mich beeindruckt. Außerdem deckten sich die Forschungsschwerpunkte von fortiss gut mit meinen Interessen in den Bereichen KI und autonomer Systeme. So entschied ich mich, mich auf die Stelle zu bewerben, und ich war begeistert, dem Team von fortiss beizutreten.


Wie empfindest du das Arbeitsklima von fortiss?

Das Arbeitsumfeld bei fortiss ist sehr positiv. Eines der Dinge, die ich am meisten schätze, ist die Flexibilität, die das Institut bietet. Die Wissenschaftler*innen haben hier viel Autonomie und können ihre Arbeit nach ihren Interessen und Fachkenntnissen gestalten. Das bedeutet, dass man die Möglichkeit hat, in den Forschungsbereichen, für die man sich begeistert, zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, aber auch seine Fähigkeiten in anderen verwandten Bereichen zu entwickeln. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Arbeitsumfelds bei fortiss ist die Zusammenarbeit bei den Forschungsprojekten. Das Institut hat starke Partnerschaften mit akademischen und industriellen Partnern, was bedeutet, dass man mit einer Vielzahl von Expert*innen aus verschiedenen Bereichen an anspruchsvollen und wirkungsvollen Projekten arbeiten kann. In diesem kollaborativen Umfeld kann man von anderen lernen und komplexe Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln angehen, was sehr lohnend und anregend ist. Insgesamt empfinde ich das Arbeitsumfeld bei fortiss sehr unterstützend, dynamisch und anregend. Es bietet Wissenschaftler*innen die Ressourcen, die Unterstützung und den Freiraum, um ihre Forschungsinteressen zu verfolgen und sinnvolle Beiträge auf dem Gebiet der softwareintensiven Systeme zu leisten.

"Ich finde es sehr motivierend, an Forschungsthemen zu arbeiten, die in der Industrie angewandt werden und die sich letztendlich positiv auf das Leben der Menschen auswirken."

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Das klingt super. Wie empfindet du deine Kolleg*innen in diesem Zusammenhang?

Ich habe das Glück, hier bei fortiss mit einer sehr talentierten und vielfältigen Gruppe von Kolleg*innen zusammenzuarbeiten. Unser Team ist international, was großartig ist, weil es eine große Bandbreite an Perspektiven und Erfahrungen mitbringt. Alle sind in ihren jeweiligen Bereichen sehr kompetent und sachkundig, was die Zusammenarbeit mit ihnen zu einem echten Vergnügen macht. Sie sind nicht nur erfahrene Fachleute, sondern auch freundlich und zugänglich und immer bereit zu helfen, wenn man sie braucht. Im Laufe der Jahre habe ich mit mehreren meiner Kollegen an verschiedenen KI-Projekten gearbeitet, und wir konnten gemeinsam hochwertige Ergebnisse erzielen.


Was treibt dich in deiner Arbeit an?

Was mich als Wissenschaftlerin am meisten antreibt, ist die Möglichkeit, die praktischen Anwendungen unserer Forschungsprojekte zu sehen. Ich finde es sehr motivierend, an Forschungsthemen zu arbeiten, die in der Industrie angewandt werden und die sich letztendlich positiv auf das Leben der Menschen auswirken.
Insbesondere bin ich sehr daran interessiert, die Kluft zwischen der akademischen Welt und der Industrie zu überbrücken, indem ich angewandte Forschung betreibe. Ich glaube, dass es wichtig ist, nicht nur neues Wissen zu schaffen, sondern es auch nützlich und auf reale Probleme anwendbar zu machen. Was meine persönlichen Ziele angeht, so möchte ich weiter im Bereich des autonomen Fahrens arbeiten und mehr Fachwissen über die Analyse unstrukturierter Daten erwerben. Dies ist ein sich schnell entwickelnder Bereich mit vielen interessanten Herausforderungen, und ich finde es sehr lohnend, an Forschungsarbeiten zu arbeiten, die potenziell zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge beitragen und letztlich den Verkehr sicherer und effizienter machen können.


Was ist dabei deine größte Herausforderung?

Es ist eine Herausforderung für mich, mit den jüngsten Fortschritten in meinen Forschungsbereichen Schritt zu halten, da sich das Gebiet der Informatik ständig weiterentwickelt. Diese Herausforderung ist es aber auch, die mich zum Weitermachen motiviert. Die Arbeit an meinen aktuellen Projekten macht mir wirklich Spaß, und ich weiß, wie wichtig es ist, auf dem Laufenden zu bleiben, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Außerdem finde ich es aufregend, bei der Arbeit zu lernen und zu sehen, wie meine Arbeit in der realen Welt etwas bewirken kann. Daher sehe ich diese Herausforderung als Chance, meine Fähigkeiten und Kenntnisse in meinem Fachgebiet ständig zu verbessern.


Gibt es dabei eine Vision, die du verfolgst?

Meine Vision ist es, dass die Forschung, an der ich bei fortiss beteiligt bin, in der realen Welt angewendet wird, insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens. Ich möchte, dass unsere Forschungsergebnisse in die Fahrzeugplattform integriert werden, um ihre Anwendbarkeit in der realen Welt und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Industrie zu demonstrieren. Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, zum Sicherheitsaspekt von KI-basierten Systemen beizutragen und die Kluft zwischen den Welten der Sicherheit und der KI zu überbrücken. Mein Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass KI-basierte Systeme sicher, zuverlässig und vertrauenswürdig sind und dass sie in verschiedenen Branchen eingesetzt werden, um das Leben der Menschen zu verbessern. Ich freue mich, Teil von fortiss und dessen Bemühungen zu sein, die Kluft zwischen Wissenschaft und Industrie zu überbrücken, und ich freue mich darauf, weiterhin zur Spitzenforschung auf dem Gebiet der KI und darüber hinaus beizutragen.


Welchen Vorteil bei fortiss würdest du für Bewerber herausstellen?

Als jemand, der nun schon seit mehreren Jahren bei fortiss arbeitet, würde ich sagen, dass einer der Hauptvorteile der Arbeit hier das sehr kooperative und interdisziplinäre Umfeld ist. Das breite Spektrum an Fachwissen und Perspektiven, das meine Kolleg*innen einbringen, sorgt für einige wirklich interessante und innovative Projekte. Bewerber*innen, die fortiss in Erwägung ziehen, würde ich raten, sich die Zeit zu nehmen, um die Forschungsbereiche und Projekte zu verstehen, an denen wir arbeiten. Das wird Ihnen nicht nur dabei helfen, herauszufinden, ob fortiss zu Ihnen passt, sondern es wird Sie auch in die Lage versetzen, mit durchdachten Fragen und Ideen zum Vorstellungsgespräch zu kommen. Während des Bewerbungsprozesses würde ich Ihnen raten, ehrlich und offen über Ihre Stärken und Schwächen zu sprechen. Wir suchen Menschen, die mit Leidenschaft bei der Sache sind, aber auch bescheiden genug, um zu erkennen, dass es immer Raum für Wachstum und Verbesserung gibt.