Projektstart

Ein KI-basiertes Assistenzsystem für die digitale Notaufnahme von morgen

Die Gesundheitsversorgung von morgen wird sich zunehmend auf digitale Anwendungen stützen. Die Künstliche Intelligenz und die Verfügbarkeit von Daten können maßgeblich dazu beitragen, auch in Zukunft eine qualitätsorientierte Medizin und Pflege zu garantieren. Das fortiss-Projekt ZNAflow setzt genau an dieser Stelle an: Es eröffnet den Weg für ein KI-basiertes Assistenzsystem in der Zentralen Notaufnahme, das die Behandlungsqualität nachhaltig verbessern und das Personal effektiv entlasten soll.
fortiss Mitarbeiter Norman Schaffer
Wissenschaftler Norman Schaffer aus dem Kompetenzfeld Requirements Engineering, betreut das Projekt ZNAflow bei fortiss.

Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) ist eine wichtige Anlaufstelle im Krankenhaus für die Akutbehandlung von Notfällen. In diesem kritischen Bereich sind effiziente Abläufe und die rechtzeitige Bereitstellung von Ressourcen wie Personal und Medizintechnik von allergrößter Bedeutung. Kommt es beispielsweise zu einem unerwartet hohen Patientenaufkommen, müssen die medizinischen Maßnahmen besonders zielgerichtet gestaltet sein, um eine Unterversorgung der Patient*innen bzw. eine Überlastung des Personals zu vermeiden.


KI-basierte Systeme können klinische Prozesse unterstützen und verbessern

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens, denn durch sie können Arbeitsabläufe in Krankenhäusern effizienter gestaltet werden. Das Forschungsprojekt ZNAflow erforscht und erprobt daher den Einsatz eines KI-basierten Assistenzsystems innerhalb der Zentralen Notaufnahme. Dieses soll das klinische Personal in die Lage versetzen, mögliche kritische Engpässe frühzeitig zu erkennen und teilautomatisiert zielgerichtete Maßnahmen einzuleiten. Dazu zählen beispielsweise Änderungen in der Dienstplanung, ein zeitgerechtes Verlegen von Patient*innen oder das Freihalten von diagnostischen Kapazitäten. Mit diesem Vorgehen soll die Versorgung von Patient*innen entsprechend ihrer Behandlungsdringlichkeit maßgeblich verbessert und gleichzeitig das Personal unterstützt werden.

Für die Entwicklung des Assistenzsystems wird im Projekt ZNAflow die Nutzung verschiedener Datenquellen analysiert, beispielsweise interne historische und aktuelle Daten aus der ZNA selbst sowie Daten des Gesundheitsdienstes, Wetterdaten oder Daten zu anstehenden Großereignissen. fortiss unterstützt im Projekt die kontinuierliche Anforderungserhebung an einen zu erstellenden Prototyp. fortiss-Wissenschaftler Norman Schaffer und seine Kolleg*innen aus den Kompetenzfeldern Requirements Engineering und Machine Learning entwickeln daher ein Prognosemodell zur Vorhersage von Patientenaufkommen. Außerdem beschäftigen sie sich gemeinsam mit dem Konsortium auch mit ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten des Einsatzes datenbasierter Lösungen im Umfeld der Zentralen Notaufnahme.


Die Digitalisierung im Krankenhaus bedeutet vor allem Veränderung für den Menschen

Durch die datenbasierte Unterstützung der Prozesssteuerung sollen sich langfristig weitere Möglichkeiten zur Optimierung im Gesundheitswesen eröffnen. So können interaktive Assistenzsysteme, wie sie hier im Projekt ZNAflow entwickelt werden, in vielfältigen klinischen Einsatzbereichen einen sicheren Arbeitsablauf gewährleisten. Damit wird ein bedeutender Beitrag für die Zukunft geleistet, um die Behandlungsqualität für Patient*innen sowie die Arbeitsqualität in den medizinischen Berufen nachhaltig zu verbessern.

ZNAflow wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Zukunftspakets „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“ und auf Basis des Forschungsprogramms „KI-basierte Assistenzsysteme für prozessbegleitende Gesundheitsanwendungen“ gefördert. Weitere Partner im Projekt sind die AGAPLESION gAG, das AGAPLESION evangelisches Krankenhaus in Mittelhessen gGmbH, die DOCYET GmbH sowie die Technische Universität München (TUM), die als Verbundkoordinator agiert.

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