Wissenschaftler im Fokus

Wissenschaftler im Fokus

Peter analysiert die Softwareentwicklung in Unternehmen, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Kannst du uns einen Einblick in deine Arbeit bei fortiss geben?

Ich bin Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsfeld Center for Code Excellence (CCE) bei fortiss. Meine Aufgabe ist es, die Qualität von Software einzuschätzen und durch Potenzialanalysen Verbesserungsprozesse aufzuzeigen. Wir wollen in Unternehmen das Bewusstsein für Softwarequalität und das Einhalten von „Clean code“- Standards schaffen. Wenn Code nicht von vornherein sauber programmiert ist, steigen später die Instandhaltungskosten und die Testbarkeit, Wartbarkeit und Erweiterbarkeit der Software werden erschwert. Schon kleine Verbesserungen in der Software können große Wirkung zeigen. Eine wichtige Grundlage dafür ist unser Tool CCE Check, mit dem wir Softwareprozesse analysieren.

Wie bist du auf fortiss aufmerksam geworden?

Ich habe mein Praktikum zur Simulationsumgebung für Smart Grids und meine Bachelorarbeit zum Thema „Intelligente Licht- und Wärmesteuerung in Abhängigkeit von Personenpräsenzen im Raum“ bei fortiss gemacht. Dabei habe ich mich mit kritischen Infrastrukturen beschäftigt und das Interesse für die Notwendigkeit von gut programmiertem Code hat mich zum CCE geführt.

Was ist dir in den letzten Monaten besonders gut gelungen?

Unser Tool CCE Trends ist online gegangen. Es analysiert Github-Daten für die einzelnen Technologien und Stellenanzeigen weltweit von Stack Overflow. Dazu liefert es eine statistische Auswertung, wie sehr bestimmte Technologien nachgefragt werden und wie sie zusammenhängen.

"Wir arbeiten bei fortiss immer State-of-the-Art und lernen viele Techniken kennen, die in der Industrie erst später ihren Einsatz finden."

fortiss Wissenschaftler Peter Bludau

Seit wann programmierst du?

In der Schule hatte ich ab der 7. Klasse Informatikunterricht. Es hat mir schon immer Spaß gemacht, kniffelige Aufgaben und Rätsel mit Logik zu lösen. Durch das Programmieren konnte ich nun diesem Hobby durch kleinere Spiele- und Heimprojekte nachgehen. Es gefällt mir, durch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten immer wieder Neues und Interessantes auszuprobieren.

Was bietet dir das Arbeitsumfeld von fortiss?

Ich schätze die freien Gestaltungsmöglichkeiten bei fortiss und die Möglichkeiten zur Promotion. Durch die anwendungsbezogene Forschung liegt bei fortiss im Gegensatz zur universitären Forschung der Fokus auf dem Transfer in die Praxis. Daher habe ich viel Kontakt zu Unternehmen und kann die Forschungsinhalte mit ihnen zusammen bestimmen.

„Durch die anwendungsbezogene Forschung liegt bei fortiss im Gegensatz zur universitären Forschung der Fokus auf dem Transfer in die Praxis.“

Wie sind deine Kollegen?

Meine Kollegen sind alle nett und hilfsbereit. Sie kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten, sodass der Austausch auch meine Expertise erweitert.

Was treibt dich in deinem Job an?

Software wird immer wichtiger und entscheidender, aber auch komplexer. In wenigen Jahren wird jedes Unternehmen auch ein Softwareunternehmen sein. Auch traditionelle Berufe werden mit immer mehr Smart Devices mehr Software im Einsatz haben. Daher ist es umso wichtiger, Bewusstsein für Codequalität zu schaffen und Verbesserungen einzuleiten. Denn weniger fehlerhafte Software im Produktionseinsatz schafft Entlastungen und sichert damit auch die Konkurrenzfähigkeit.

Was ist die größte Herausforderung für dich?

Die Softwareindustrie und besonders die Forschung in diesem Bereich sind sehr schnelllebig. Das ist zum einen natürlich eine Herausforderung, aber auch ein Ansporn, mit den neuesten Technologien Schritt halten zu können. Wir arbeiten bei fortiss immer State of the Art und lernen viele Techniken kennen, die in der Industrie erst später ihren Einsatz finden.

Wo willst du deine Forschungsergebnisse im Einsatz sehen?

Idealerweise bei jedem Mittelständler zur Vermeidung von Fehlern und zur Entlastung der Mitarbeiter. Zusätzlich wird es für Unternehmen einfacher sein, neue Entwickler einzuarbeiten und zu halten, wenn die eingesetzte Software qualitativ hochwertig und wenig fehleranfällig ist, weil dann Funktionserweiterungen auch kein Problem darstellen. Wir geben bereits heute Unternehmen das Tool CCE Check an die Hand, mit dem Prozessabläufe analysiert und verbessert werden können. In einzelnen Aufträgen entwickeln wir auch Prototypen und stellen Entwicklungsprozesse bereit, die in einem konkreten Umfeld zum Einsatz kommen können.

Welchen Vorteil bei fortiss würdest du für Bewerber herausstellen?

Bei fortiss ist für jeden etwas dabei. Das Institut ist breit aufgestellt und bietet viele tolle Forschungsmöglichkeiten. Ein weiterer Vorteil ist die angewandte Forschung, sodass man den Nutzen in der Praxis selbst sieht und so die Motivation für die Arbeit sehr hoch ist.