Denis meistert die Vernetzung von Energiemanagementsystemen mit Softwarearchitekturen und KI.
Ich arbeite bei fortiss als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kompetenzfeld Architectures and Services for Critical Infrastructures. Dort beschäftige ich mich mit unterschiedlichen Forschungsthemen und praktischen Fragestellungen zur Softwareentwicklung für kritische Infrastrukturen. Dazu gehören Themen aus dem Energiemanagement- und Automatisierungsbereich wie die intelligente Vernetzung von Komponenten (Smart Grids), Softwarearchitekturkonzepte, Schnittstellenfragestellungen, Modellierung und Optimierung. Bei fortiss entwickeln wir selbst Energiemanagementsysteme und unterstützen unsere Partner bei der Weiterentwicklung ihrer Systeme mit Rat und Tat. Forschungstechnisch untersuchen wir die mögliche CO2-Reduktion durch Vernetzung, Steuerungen unter Berücksichtigung klassischer Optimierungsmethoden und Model Predictive Control (vorhersehbare Steuerung), aber auch mittels Künstlicher Intelligenz sowie den möglichen Abrechnungsmethoden zwischen den Teilnehmern mittels Blockchain-basierter Ansätze.
fortiss habe ich damals durch den fortiss Gründer Prof. Broy und sein Kompetenzfeld Model-based Systems Engineering kennengelernt. Mittlerweile hat sich unser zunächst kleinerer Energiebereich innerhalb des Kompetenzfelds zum eigenständigen und recht erfolgreichen Kompetenzfeld Architectures and Services for Critical Infrastructures weiterentwickelt.
In den letzten Monaten hatte ich die Gelegenheit, neben der Projektarbeit meine Dissertation stark voranzutreiben. Die Ergebnisse aus unserem Projekt MEMAP hatten einen großen Bezug zu meinen Forschungsinhalten und beide Aktivitäten haben sich bestens ergänzt. Das Ziel, dass wir beide Tätigkeiten – die Projektarbeit mit den Forschungsaufgaben – kombinieren, hat hier bestens funktioniert. Dankenswerterweise hat auch unsere Gruppe einen großen Beitrag dazu geliefert.
"fortiss bietet vor allem ein sehr flexibles Umfeld um Neues zu lernen und neue Dinge auszuprobieren."
Wir hatten in der Schule bereits einfache Projekte programmiert. Es war faszinierend, dass man sehr schnell Ergebnisse sieht und gleich merkt, wie man mit einfachem Code bestimmte Aufgaben automatisiert. Anschließend studierte ich Physik an der Technischen Universität München, wo wir immer wieder kleinere Projekte programmiertechnisch lösen konnten. So richtig habe ich allerdings als Quereinsteiger bei fortiss gelernt, was es bedeutet, guten Code mit einer guten Struktur und einer guten Wartbarkeit zu schreiben, und vor allem, wie wichtig eine konsistente Architektur für ein Softwaresystem ist.
fortiss bietet vor allem ein sehr flexibles Umfeld, um Neues zu lernen und neue Dinge auszuprobieren. Ich sammle viele praktische Erfahrungen und komme schnell gezielt mit Projektpartnern und gemeinsamen, anspruchsvollen Aufgaben in Berührung. Durch die Arbeit mit Studenten habe ich immer wieder auch eine betreuende Rolle, bei der ich menschlich viel mitnehme. Es ist also spannend und herausfordernd und ziemlich viel geboten.
„So richtig habe ich allerdings als Quereinsteiger bei fortiss gelernt, was es bedeutet, guten Code mit einer guten Struktur und einer guten Wartbarkeit zu schreiben, und vor allem, wie wichtig eine konsistente Architektur für ein Softwaresystem ist.“
Unser Team ist super. Natürlich sind auch andere Kollegen immer sehr hilfsbereit, freundlich, lustig und immer für eine gute Zeit zu haben. Die Atmosphäre unter den Kollegen ist sehr gut, weil wir alle entweder gute Forschungsergebnisse, gemeinsamen Austausch zu Promotionsthemen oder einfach eine gute Zeit zusammen verbringen. Das ist auch wichtig, weil wir oft zusammenarbeiten und so tolle Ergebnisse präsentieren können.
Mich motiviert es, jeden Tag etwas Neues zu lernen. Wir haben bei fortiss sehr viele Freiräume, um uns forschungstechnisch auszuprobieren und praktische Erfahrungen zu sammeln. Allein zu beobachten, welche Themen in den letzten Jahren hier bearbeitet wurden, ist schon höchst spannend. Für mich persönlich sind es vor allem Softwarearchitekturfragen und die Verknüpfung mit den Themen Künstliche Intelligenz, Blockchain und den vielen Software-Engineering-Themen von Requirements Engineering (Anforderungsanalysen) über Softwarequalität bis Continuous Integration (fortlaufende Integration). Dies ist eine solche Fülle neuer Erfahrungen, dass ich auf jeden Fall viele Fähigkeiten mitnehmen kann.
Als Wissenschaftler für Energiesysteme ist es für mich auf jeden Fall wichtig, dass mehr in diesem Bereich passiert, damit wir mit der Energiewende vorankommen. Es ist schon technisch vieles möglich, aber die Politik agiert manchmal noch recht zögerlich. Mit unseren Prototypen und Softwaresystemen möchten wir zeigen, wie viel heute bereits technisch machbar ist, welches Potenzial sich dadurch eröffnet und wie die Umsetzung aussehen kann. Zudem möchten wir es Planern und Softwareherstellern erleichtern, mit digitalen Produkten einen Mehrwert für alle zu erzielen. Forschungstechnisch möchten wir eine Brücke zwischen elektrotechnischen und softwaretechnischen Bereichen bilden, um die Integration zu beschleunigen. Was ist die größte Herausforderung für dich? Es gibt viele wichtige Herausforderungen. In der Forschung möchten wir qualitativ hochwertige Ergebnisse bieten und gemeinsam mit anderen elektrotechnischen Gruppen, wie beispielsweise unseren Partnern von der Technischen Universität München, Softwarelösungen entwickeln, die praktische Relevanz haben. Deswegen ist das Interdisziplinäre für mich sehr wichtig. Damit wir weiterhin Einfluss in der Praxis haben, müssen aber auch politische und regulatorische Hemmnisse abgebaut werden.
Vor allem offen und neugierig für Neues sollten sie sein. Fähigkeiten lernt man, aber die Lust und die Motivation, etwas zu bewegen und Neues auszuprobieren, sollte man für die Forschung mitbringen.