fortiss Wissenschaftlerin Cara Storath

Wissenschaftler im Fokus

Cara vermittelt Anforderungen und Möglichkeiten für ein Miteinander von Mensch und Maschine.

Kannst du uns einen Einblick in deine Arbeit bei fortiss geben? Womit beschäftigst du dich bei fortiss?

Ich bin Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzfeld Human-centered Engineering. Dort beschäftigen wir uns mit der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer bzw. Maschine. Das bedeutet, wir versuchen einerseits zu verstehen welche Anforderungen der Mensch an die Technologien hat und andererseits wie wir die Technologien so entwickeln können, dass sie diesen Anforderungen auch gerecht werden. "Mensch-zentriert" heißt hier, dass wir im Entwicklungsprozess beim Menschen starten und auch die Lösungen kontinuierlich wieder mit Nutzer*innen gegenchecken. Das steht im Gegensatz zu der leider noch häufigen Praxis, erst Technologien zu entwickeln, und dann zu überlegen ob es eine sinnvolle Anwendung gibt oder die Technologien unter realen Bedingungen überhaupt funktionieren.

Was ist dein Forschungsschwerpunkt?

Ich beschäftige mich im Speziellen mit der Interaktion zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz (KI). Also wie können wir KI so gestalten, dass sie für den Menschen auch funktioniert und er sich mit ihr wohl fühlt. Das Problem bei KI ist, dass sie häufig auf sogenannten "Black Box Algorithmen" beruht, also man die Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen kann. Dadurch ist es natürlich einerseits schwer, der KI zu vertrauen, und andererseits birgt es auch Sicherheitsrisiken, wenn man z.B. einschätzen muss, ob KI einen Fehler gemacht oder auf welchen Annahmen sie ihre Entscheidungen getroffen hat.

Wann hast du angefangen, dich fürs Programmieren zu interessieren und was findest du daran spannend?

Der Informatikunterricht im Gymnasium hat mir von Anfang an Spaß gemacht, weswegen ich dann auch Medieninformatik studiert habe. Für mich war Programmieren allerdings immer eher Mittel zum Zweck und ich fand es eher cool, was man damit alles machen konnte. Ich war nie diejenige, die in ihrer Freizeit Apps oder Ähnliches programmiert hat, da habe ich mich eher mit Design beschäftigt. Im Bereich Human-Computer-Interaction habe ich jetzt das Glück, beides miteinander verbinden zu können.

„Bei fortiss treffen viele verschiedene Forschungsfelder, sowie Forschung und Industrie aufeinander und das macht es super spannend.“

fortiss Wissenschaftlerin Cara Storath

Wie bist du auf fortiss aufmerksam geworden?

Ich habe damals mit dem Gedanken gespielt doch wieder zurück in die Forschung zu gehen und mich einfach mal umgeschaut, was es in München in meinem Bereich so gibt. Die konkrete Stelle habe ich dann klassisch über ein Jobportal gefunden.

Was bietet dir das Arbeitsumfeld von fortiss?

Bei fortiss treffen viele verschiedene Forschungsfelder, sowie Forschung und Industrie aufeinander und das macht es super spannend. Ich schätze vor allem die Freiheit, die Projekte nach den eigenen Vorstellungen realisieren zu können. Zusätzlich kann man hier promovieren aber trotzdem in Projekten zusammen mit der Industrie praktische Arbeitserfahrung sammeln.

Meine Kollegen sind sehr hilfsbereit und nett. Durch Corona war es anfangs etwas schwierig auch persönlich Kontakte zu knüpfen, doch mittlerweile sind alle wieder öfter im Büro und kleinere Events helfen dabei Anschluss zu finden.

„Ich schätze vor allem die Freiheit, die Projekte nach den eigenen Vorstellungen realisieren zu können.“

Was treibt dich bei deiner Arbeit an? Wo willst du deine Forschungsergebnisse im Einsatz sehen?

Ich gehe Sachen gerne auf den Grund und freue mich, wenn ich etwas zum derzeitigen Wissensstand beitragen kann. Außerdem finde ich mein Thema super spannend.

Grundsätzlich hoffe ich natürlich meinen kleinen Teil dazu beitragen zu können, bei der Entwicklung von KI den Mensch mehr in den Mittelpunkt zu stellen, und nicht den Algorithmus. Dadurch, dass ich aber ja noch sehr am Anfang stehe, habe ich mich noch nicht auf eine genaue Richtung festgelegt.

Welchen Vorteil bei fortiss würdest du für Bewerber herausstellen?

Wenn man forschen und vielleicht auch promovieren möchte, aber trotzdem schon praktische Industrieerfahrung sammeln möchte, ist fortiss ein guter "Mittelweg" zwischen Beidem. Man hat einerseits noch eine starke Verbindung zu den Universitäten und ein sehr wissenschaftliches Umfeld, arbeitet aber mit Industriepartnern an konkreten Projekten und sieht so seine Arbeit teilweise auch schnell im Einsatz. Diese Kombination ist sehr selten und wertvoll.