Industrie 4.0

Datenfluss ohne Medienbrüche

Projekt PRODISYS
Projekt PRODISYS Teammitglieder; Foto: fortiss

Die Digitalisierung der Industrie (Industrie 4.0) ermöglicht nicht nur die Optimierung der Prozesse oder der Produktion, sondern auch die Erschließung neuer Wertschöpfungspotentiale durch die Entwicklung von plattformbasierten Ökosystemen. Derartige Systeme ermöglichen die Vernetzung und Komposition von Diensten und Prozessen, die bisher unabhängig voneinander gestaltet und gesteuert werden. Durch diese Komposition können Synergieeffekte erzielt werden und ein durchgängiger Datenflusses ohne Medienbrüche erreicht werden. Die Umsetzung in der Praxis scheitert allerdings oft daran, dass eine Verknüpfung bei der Konzeption der proprietären Einzeldienste nicht vorgesehen war und daher nur mit hohem individuellen Entwicklungsaufwand erreicht werden kann - insbesondere wenn es zu einer unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit kommt.

Das Projekt PRODISYS pilotiert das Vorgehen zur Erstellung prototypischer industrieller Plattform-Ökosysteme mit angebundenen und kombinierbaren Diensten zur verbesserten Planung und Koordination der Produktion und angeschlossenen Bereichen. Hierbei wird neben der konzeptionellen Neuorientierung von Dienstleistungssystemen zur Bündelung und Organisation von Leistungen auch die Integration der Anlagen-, Auftrags- und Produktionsdaten adressiert. Sowohl für die Anbindung von Diensten als auch für die Integration der Daten sind geeignete Modelle und digitale Repräsentationen erforderlich. Neben den technischen Herausforderungen werden im Rahmen der Umsetzung bei den Praxispartnern auch Produktivitätsfaktoren identifiziert und auf der Basis der daraus resultierenden Modelle die Wertschöpfungsströme analysiert.

An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Gesamtvolumen von 3 Mio. Euro geförderten Projekt sind, neben der fortiss GmbH als Koordinator des Konsortiums, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit den Lehrstühlen für Wirtschaftsinformatik (WI1) und Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) und die HHL Leipzig Graduate School of Management über ihr Center for Leading Innovation & Cooperation (CLIC) als Forschungspartner beteiligt. Als Anwendungspartner engagieren sich die Audi AG, die Continental Automotive GmbH, Crossbar.io, SAP SE sowie XENON Automatisierungstechnik GmbH im Projekt und ermöglichen die Pilotierung und Erforschung in der Praxis. Das Forschungsvorhaben läuft von Juli 2017 bis Juni 2019.

 

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