Konferenz

Generative KI: Potenziale für den Mittelstand

Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) sind längst Teil des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland. Mit Chatbots wie ChatGPT und Google Bard ist zuletzt insbesondere die Generative KI (GenAI) in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wie kann der Mittelstand diese und weitere KI-Lösungen jedoch nutzen? Mit diesem Fokus wurde die jährliche Konferenz „KI für den Mittelstand“ am 26. Oktober gemeinsam von der Industrie und Handelskammer München Oberbayern, der Initiative applied AI und fortiss ausgetragen.
fortiss Prof. Dr. Alexander Pretschner
Prof. Dr. Alexander Pretschner gab die Einführung zur Konferenz mit der Frage "Wie „gut“ funktioniert KI, und wann funktioniert sie gut genug?"

Die Konferenz KI für den Mittelstand stellt seit Jahren eine bewährte Plattform für mittelständische Unternehmen dar, die erste Erfahrungen mit KI sammeln möchten und sich vertiefende Einblicke in diese Thematik wünschen. Am vergangenen Donnerstag haben die Sprecher*innen erneut vor über 150 Teilnehmendden auf anschauliche und praxisnahe Weise fundierte Informationen über die verschiedenen Stufen der Implementierung von KI gegeben. Dies soll kleinen und mittleren Unternehmen helfen, sich in einem disruptiven Umfeld zukunftsorientiert zu positionieren.
 

So profitiert der Mittelstand vom aktuellen Hype

GenAI-Lösungen wie ChatGPT, Google Bard und DALL-E haben die Relevanz von KI für Unternehmen erneut in den Fokus gerückt und wurden bei der Veranstaltung deshalb von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Professor Dr. Alexander Pretschner, Wissenschaftlicher Direktor und Sprecher von fortiss, warf in seiner spannenden Präsentation die zentrale Frage auf: „Wann ist KI gut (genug)?“. Er suchte nach der Antwort im Kontext der praktischen Anwendung des Maschinellen Lernens, das bereits heute in der medizinischen Diagnostik, Verteidigung oder Softwareentwicklung ­eingesetzt wird.

In seinen Ausführungen betonte er, dass die Qualität entsprechender Systeme eingeordnet werden muss. „KI kann nicht alles, daher sollten wir uns von der Schwarz-Weiß-Diskussion entfernen. Viel wichtiger ist der bewusste und gezielte Einsatz von KI-Lösungen für spezielle Anwendungen.“ so Pretschner. „Es gibt ein breites Spektrum an Qualitätsanforderungen für KI-Systeme. Wer vorher über die konkreten Qualitätsanforderungen nachdenkt, vermeidet Enttäuschungen und kann die Systeme effektiver nutzen.“ Er verwies auf das Bavarian Center for Software Innovation und die weiteren Transferformaten von fortiss als Anlaufstelle für mittelständische Unternehmen für Qualifizierungen, Prototypen, Förderungen und Forschungsprojekte und vieles mehr zum Thema KI.

Ebenfalls einen ersten Deep-Dive in das Thema GenAI, vermittelten die beiden KI-Experten der Hochschule München Eshref Januzaj und Dr. Martin Häusl. Abgesehen von ihrem kreativen und nützlichen Einsatz werfen diese Technologien auch wichtige rechtliche und ethische Fragen auf. Die beiden Experten verwiesen in ihrem Vortrag u.a. auf das geeignete Prompting, die kritische Betrachtung der ausgegebenen Datenqualität, die Regulierung von KI, Urheberrechte und ethische Überlegungen, die Unternehmen bei der Implementierung dieser Technologien berücksichtigen müssen.
 

So gelingt ein unkomplizierter Einstieg in die KI

Wie der Einsatz von KI erfolgreich gelingt, erläuterte Nicole Höss, vom Regensburg Center for Artificial Intelligence (RCAI) anhand von fünf Erfolgsbeispielen, bei denen Unternehmen mithilfe des Programms "KI-Transfer Plus" zu erfolgreichen KI-Anwendern wurden. Das Programm hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei, KI praktisch anzuwenden, um Effizienz, Innovativität und Wachstum zu steigern. Andreas Preißler von der KI-Agentur baiosphere schloss in seinem Vortrag auch gleich an und gab einen kompakten Überblick in öffentliche und vor allem praktikable Fördermittel, die ein wichtiger Baustein in der Finanzierung sein können.

Dr. Johanna Farnhammrer von der Inititative appliedAI, legte in ihrer Präsentation einen praxisorientierten Fokus auf der Zusammenarbeit von mittelständischen Unternehmen mit Startups sowie die Umsetzung von KI-Use-Cases. Sie stellte außerdem eine Make-or-Buy-Strategie vor und ging auf verschiedene Möglichkeiten ein, wie man ein KI-Projekt ohne großes Entwicklungsteam umsetzen kann. Zum Schluss der Veranstaltung führte sie die Teilnehmer*innen dann noch durch den Workshop „KI-Einführung erleben“.

Nach dem Abschluss des abwechslungsreichen Programms in den Räumlichkeiten der IHK, bot sich den Unternehmer*innen noch die Gelegenheit, sich mit führenden Expert*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Verbände, Fördermittel, Wirtschaft und Startups ausführlich auszutauschen und zu vernetzen.

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