Projektabschluss

SpesML – die Advanced Open-Source Modeling Workbench für das Systems Engineering

fortiss und seine Partner haben das Projekt SpesML (SysML Workbench for the SPES Methodology) erfolgreich abgeschlossen. Ziel des mehrjährigen Projekts war es, die Vorteile der wissenschaftlich fundierten SPES (Softwareplattform für eingebettete Systeme)-Engineering-Methodik für softwareintensive Systeme für die industrielle Modellierungssprache SysML (Systems Modeling Language) nutzbar zu machen. Das 2021 gestartete SpesML-Projekt war eine Zusammenarbeit zwischen fortiss und mehreren Industriepartnern, darunter Foqee, Qualicen, qwitto, Schaeffler, Siemens, Siemens Healthineers und Validas, akademischen Partnern, darunter die RWTH Aachen, die TU München und die Universität Köln, sowie assoziierten Partnern wie Airbus, BMW und GfSE (Gesellschaft für Systems Engineering). Die neu geschaffene Modellierungssprache ermöglicht es Ingenieuren, eine zentrale Herausforderung in der Softwareentwicklung zu bewältigen: Die Sicherstellung der korrekten und effizienten Modellierung, Entwicklung und Wartung von komplexen softwareintensiven Systemen durch SysML – von kleinen eingebetteten Systemen bis hin zu großen verteilten Systemen.
fortiss Andreas Bayha
Andreas Bayha leitet das Projekt seitens fortiss und ist Teil des SPESML Program Committee.

SPES ist eine Methodik, die auf einer Reihe von Prinzipien basiert, die Modularität, Konsistenz und Vollständigkeit bei der Modellierung betonen. Sie bietet einen umfassenden Modellierungsrahmen, einschließlich einer wissenschaftlich fundierten Semantik sowie Richtlinien und Konzepte für die Modellierung softwareintensiver Systeme. Eines der Hauptmerkmale von SPES ist die Verwendung von Kontextmodellen, die es Entwicklern ermöglichen, sich auf bestimmte Aspekte zu konzentrieren und ein System aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren. Im Rahmen des SpesML-Projekts wurde die SPES-Methodik für die beliebte Modellierungssprache SysML spezifiziert und implementiert, um deren Vorteile für das industrielle Systems Engineering voll auszuschöpfen. Die Open-Source-Implementierung des resultierenden SysML-Profils und das MagicDraw Plugin sind frei verfügbar und senken die Einstiegshürde für modellbasiertes Systems Engineering auch für kleine und mittlere Unternehmen.

Einer der wichtigsten Beiträge von fortiss zum SpesML-Projekt war die Definition einer Modellierungssicht für die technische Architektur von softwareintensiven Systemen und deren Integration mit den anderen Modellierungssichten von SpesML wie Anforderungen, funktionale und logische Architektur und Verhalten. In Kombination mit der klaren Semantik der SPES-Methodik bietet dies die Grundlage, um Systemarchitekturen vollständig in SysML zu analysieren und zu optimieren.

Während des gesamten Projekts organisierten fortiss und seine Partner mehrere Workshops und Veranstaltungen, um die Sprache SpesML bekannt zu machen und Feedback von den Nutzern zu erhalten. Das Projektteam entwickelte auch eine umfassende Online-Dokumentation, die detaillierte Informationen über die Sprache, ihre Konzepte und ihre Methodik enthält. "Die SpesML-Sprache ist ein leistungsfähiges Werkzeug für die Modellierung softwareintensiver Systeme, und wir freuen uns, dass sie für Unternehmen auf der ganzen Welt frei verfügbar ist", so Andreas Bayha, Co-Leiter des Kompetenzfeldes Model-based Systems Engineering bei fortiss.

Der Abschluss des SpesML-Projekts stellt für fortiss und seine Partner einen bedeutenden Erfolg dar. Mehrere Fallstudien für Automobil- und medizinische Systeme konnten bereits während des Projekts zeigen, wie die SpesML-Workbench dabei hilft, softwareintensive Systeme zuverlässiger, effizienter und mit geringerem Wartungsaufwand zu entwickeln. Indem die wissenschaftlichen Grundlagen der SPES-Methodik auf die industrielle Modellierungssprache SysML übertragen werden, ermöglicht SpesML Unternehmen die einfache Übernahme von SPES in ein industrielles Umfeld, um alle Vorteile der modellbasierten Systementwicklung zu nutzen. Es wird erwartet, dass SpesML eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von softwareintensiven Systemen spielen und die Digitalisierung der Systemtechnik fördern wird.

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